Projekte und Partner*innen 

 Die Law Clinic arbeitet über einen Zyklus mit vielen verschiedenen Kooperationspartner*innen zusammen. Bei diesen absolvieren die Teilnehmenden nach theoretischen Teil ein Praktikum und erarbeiten im Rahmen der Kooperation ein Projekt. Im Folgenden stellen die Teilnehmer*innen ihre Partner*innen, Projekte und Erfahrungen vor.

- Work in Progress -

Zyklus 2024 / 2025

ADAS

Über ADAS (Anlaufstelle Diskriminierungsschutz an Schulen)

ADAS macht wichtige Arbeit in Sachen Monitoring, Beratung, Information und Diskriminierungsschutz an Schulen in Berlin. Die Anlaufstelle zeichnet sich durch einen intersektionalen Blick und horizontalen Ansatz aus. Gleichzeitig fungiert ADAS als Vermittlerin: Sie bietet Erstberatung, verweist an Rechtsstellen weiter und unterstützt Eltern sowie Lehrkräfte.  

Besonders beeindruckt hat uns, wie eng ADAS mit den Schüler*innen arbeitet und dabei konkrete Diskriminierungserfahrungen sichtbar macht. Durch ihr Monitoring entstehen wertvolle Daten, die politische und rechtliche Relevanz besitzen. In unserem Praktikum wurde deutlich, wie unsicher viele Beteiligte im Umgang mit Diskriminierung sind. Die Arbeit von ADAS zeigt, wie wichtig Schutz und Beratung junger Menschen im Schulkontext sind. So werden Diskriminierungsmerkmale ernst genommen und nachhaltig adressiert.

Unser Projekt

Die Idee für unser Projekt entstand im Austausch mit ADAS, und hat sich von realen Beratungsfällen abgeleitet. Die Verwendung des rassistischen N-Worts und die damit zusammenhängenden (re)traumatisierenden und (Anti-Schwarzen-)Rassismus-Erfahrungen werden in Schulkontexten häufig geduldet, ignoriert und bagatellisiert. ADAS betonte den Bedarf nach praxisnahen Materialien, die sowohl informieren als auch Handlungssicherheit geben. 

Daraus entwickelte sich unser Ansatz, einen Leitfaden zu erstellen, der rechtliche Grundlagen, pädagogische Empfehlungen und konkrete Fallbeispiele bündelt. So entstand die Fragestellung unseres Grundlagenpapiers: Welche rechtlichen Maßnahmen gibt es, um Schüler*innen im Kontext öffentlicher Grundschulen in Berlin vor der rassistischen Diskriminierung mit dem N-Wort zu schützen? Die Bearbeitung dieser Frage zielt darauf ab, fundiert Informationen zusammenzutragen, ein rassismuskritisches Bewusstsein zu schärfen sowie (Mit-) Betroffene zu stärken und unterstützen.

"Die HLCGMR hat mir als Student:in der Gender Studies ermöglicht, einen Blick in die Welt der kritischen Rechtswissenschaften zu werfen. Die Arbeit von ADAS im Praktikum kennenzulernen und zu verstehen, wie hilfreich eine juristische Perspektive und Argumentation sein können, war für mich eine prägende Erfahrung."

"Die Teilnahme an der Law Clinic war für mich fachlich wie persönlich sehr bereichernd. Besonders prägend war die enge Zusammenarbeit mit ADAS und die Möglichkeit, rechtliches Wissen konkret in einem gesellschaftlich relevanten Kontext anzuwenden. Es hat mich überrascht, wie sehr juristische Expertise bereits im Studium dazu beitragen kann, Diskriminierung sichtbar zu machen und Handlungsspielräume aufzuzeigen."

Zyklus 2024 / 2025

ADNB

Über das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin

Das Antidiskriminierungsnetzwerk Berlin ist eine Beratungsstelle für von Diskriminierung betroffene Personen. Besonderen Fokus legt das ADNB auf Mehrfachdiskriminierung von Menschen mit Migrationsgeschichte und People of Color, wobei die Beratung sich nicht nur auf rechtliche Aspekte des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) und des LADG (Landesantidiskriminierungsgesetz) bezieht, sondern auch auf psychosoziale Unterstützung der betroffenen Personen. Dadurch zeichnet sich das ADND durch eine Schnittstelle zwischen Rechtswissenschaften und sozialer Arbeit und dadurch durch eine intersektionale Arbeit aus.

Neben der Beratung sind wichtige Schwerpunkte des ADNB auch die Vernetzung sowie die Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, bei der ebenso wie bei der Beratung ein besonderer Fokus dem Empowerment der Betroffenen gelegt wird.

Unser Projekt

Die Idee zu meinem Projekt entstand aus dem Bedarf des ADNB, niedrigschwellige Aufklärungsarbeit zum Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und bestehenden Beratungsmöglichkeiten öffentlichkeitswirksam zu leisten. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gemeinsam auf die Erstellung einer Broschüre geeinigt, die sowohl in ausgedruckter Form als auch als PDF verfügbar sein soll. Außerdem arbeite ich noch an einem Reel, das die Abläufe im Falle einer Diskriminierung erklärt, sowie an einer Instagram-Reihe zum AGG.

Ziel von dem Projekt ist es, Erstinformationen bereitzustellen, ein selbstbestimmtes Handeln zu fördern und das Rechtsempfinden zu stärken und dadurch aufzuzeigen, dass man sich gegen Diskriminierung wehren kann und Hilfe bekommt.

"Durch die Projektvorstellungen und die Arbeit an meinem eigenen Projekt habe ich mich erstmals intensiv mit Jura auf praktischer Ebene beschäftigen können, was mich für eine spätere Tätigkeit im Menschen- und Grundrechtsbereich begeistert und mich im Jurastudium sehr bestätigt hat, das sonst oft nur sehr theoretisch ist."

Zyklus 2024 / 2025

Ban Ying e.V.

Über Ban Ying e.V.

Ban Ying e.V. setzt sich seit vielen Jahren für Migrantinnen und insbesondere für private Hausangestellte ein, die in diplomatischen Haushalten tätig sind. Besonders beeindruckt hat uns, dass alle Mitarbeitenden ihre Arbeit mit großem Engagement und aus tiefer Überzeugung leisten – obwohl sie dabei oft mit frustrierenden Realitäten und langsamen politischen Veränderungen konfrontiert sind. Ihre Arbeit beleuchtet einen rechtlich schwer zugänglichen Bereich und gibt einer Gruppe eine Stimme, die ihre Rechte kaum selbst durchsetzen kann. Während unseres Praktikums haben wir erlebt, wie wertvoll Ban Yings kontinuierliche Beratungs- und Vernetzungsarbeit ist.

Unser Projekt

Ban Ying war sich der unzureichenden Schutzmaßnahmen des Auswärtigen Amts bereits bewusst. Im Austausch mit NGOs aus anderen Ländern wurde jedoch deutlich, dass Deutschland im Vergleich auch hinter deren Standards zurückbleibt. Daraus entstand der Wunsch nach einem Rechts- und Maßnahmenvergleich, den wir im Rahmen der Clinic erarbeitet haben. Unser Hintergrundpapier stellt zunächst die Rechtslage in Deutschland dar und vergleicht sie mit Belgien, Österreich und der Schweiz. So zeigen wir auf, wie konkrete Schutzmaßnahmen anderer Staaten auch in Deutschland übernommen werden könnten, um den Schutz der Hausangestellten spürbar zu verbessern.

"Am meisten Spaß gemacht haben mir die Sitzungen im Wintersemester, die weit über den üblichen Jura-Stoff hinausgehen. Neben den spannenden Inhalten haben mich die Persönlichkeiten beeindruckt, die eingeladen waren."

"Die Clinic bietet die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum vertieft mit einer aktuellen Frage des grund- und menschenrechtlichen Themenspektrums auseinanderzusetzen. Insbesondere die Diskussion im Plenum, bei der man tief in ein Thema einsteigt und spontane Gedanken austauscht, ist nicht nur sehr erkenntnisträchtig, sondern kommt im sonstigen Jurastudium viel zu kurz.

Zyklus 2024 / 2025

ECCHR

Über den ECCHR (European Center for Constitutional and Human Rights)

Das European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) ist eine unabhängige, gemeinnützige Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Berlin. Seit ihrer Gründung im Jahr 2007 setzt sich die Organisation dafür ein, schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen juristisch aufzuarbeiten und Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen.

Das ECCHR nutzt strategische Prozessführung, um weltweit Fälle von Folter, Kriegsverbrechen, Ausbeutung und Diskriminierung vor nationale und internationale Gerichte zu bringen. Ziel ist es, das internationale Recht zu stärken und den Opfern von Menschenrechtsverletzungen Zugang zu Gerechtigkeit zu verschaffen.

Unser Projekt

Im Projekt „Legal Grey Zones“ erstellten wir ein juristisches Gutachten zu den aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen, die nicht-deutschen Studierenden im Zusammenhang mit palästinasolidarischem Protest im universitären Kontext drohen können. Denn wenn es zu Protest an Unis kommt, stehen die Universitätsleitungen unter erheblichem (gesellschaftlichem und zeitlichem) Druck, und müssen schnell darüber entscheiden, wie sie ihr Hausrecht ausüben und mit dem Protest umgehen möchten. Hintergrund des Projekts ist auch die Frage, wie sich Repressionen gegenüber Protestierenden mit Meinungs-, Versammlungs- und Wissenschaftsfreiheit vereinbaren lassen und welche rechtlichen Grauzonen bestehen – wo haben Behörden oder in unserem Fall Ermessenspielraum und was passiert, wenn sie davon Gebrauch machen? Besonders heikel war die Arbeit angesichts aktuell häufig gemachter Antisemitismusvorwürfe im Rahmen der sog. deutschen „Staatsräson".

"Besonders schön war dabei die Erfahrung, dass all die spannenden Menschen, die bei den Projektpartner*innen arbeiteten, sehr nahbar und ernsthaft am Austausch mit den Teilnehmenden der Law Clinic interessiert waren."

"Mich haben besonders die wöchentlichen Inputs zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, auch von anderen Teams des ECCHR, fasziniert. Generell war das Praktikum eine gute Gelegenheit um junge, engagierte Leute kennenzulernen."

Zyklus 2024 / 2025

Deutsches Institut für Menschenrechte

Über das Deutsche Institut für Menschenrechte

Das Deutsche Institut für Menschenrechte ist die nationale Menschenrechtsinstitution Deutschlands. Es wurde 2001 gegründet und hat den Auftrag, den Schutz und die Förderung der Menschenrechte im Inland und im internationalen Kontext zu stärken. Das Institut berät Politik und Verwaltung, informiert die Öffentlichkeit und überwacht die Umsetzung internationaler Menschenrechtsabkommen. Es arbeitet unabhängig und setzt sich dafür ein, dass die Menschenrechte für alle Menschen in Deutschland umfassend verwirklicht werden.

Die Berichterstattungsstelle Geschlechtsspezifische Gewalt beim Deutschen Institut für Menschenrechte überwacht den Stand der Umsetzung der Istanbul Konvention in Deutschland. Im Praktikum konnten wir miterleben, wie das vor Ort aussieht: statistische Analysen, Gespräche mit der neuen Bundesregierung über die Aufnahme bestimmter Themen in den Koalitionsvertrag. Wir durften auch an einer mehrtägigen Konferenz über Polizeiarbeit im Kontext geschlechtsspezifischer Gewalt teilnehmen und uns selbstständig in die Recherche zu Femiziden und deren Bekämpfung im europäischen Vergleich stürzen. 

Unser Projekt

Unser Projekt entstand im Rahmen des diesjährigen Jahresthema „Femizide“ der Berichterstattungsstelle Geschlechtsspezifische Gewalt. Ziel war es, gute Praktiken zur Prävention von Femiziden aus anderen Ländern zu identifizieren und diese dann vertieft zu analysieren. Dafür haben wir zunächst umfassend recherchiert und uns am Ende auf die zwei Maßnahmen festgelegt, die auch das Institut für besonders relevant hielt: Opferschutzorientierte Täterarbeit und elektronische Aufenthaltsüberwachung. Dabei standen wir ständig in Rücksprache mit der Praktikumsbetreuerin und trafen die inhaltlichen Entscheidungen im gemeinsamen Austausch. Aus dieser Recherche entsteht gerade ein Hintergrundpapier zu good-practice-Maßnahmen bei der Femizidprävention. Dieses befasst sich mit zwei Maßnahmen der Femizid-Prävention befasst: elektronische Aufenthaltsüberwachung und Täterarbeit. Beide Maßnahmen sollen zeitnah in Deutschland im Bereich geschlechtsspezifische Gewalt umgesetzt werden, wobei regelmäßig auf die Erfahrung in anderen Staaten verwiesen wird.

"Das Praktikum hat mir dann gezeigt, wofür ich dieses Studium eigentlich begonnen habe und mir neue Motivation gegeben – denn Jura ist so viel mehr als Kaufverträge prüfen: Es kann auch menschenrechtlich und politisch bedeutsam sein und echte Beiträge zu gesellschaftlichem Wandel leisten."

"Die Clinic bietet die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum vertieft mit einer aktuellen Frage des grund- und menschenrechtlichen Themenspektrums auseinanderzusetzen. Insbesondere die Diskussion im Plenum, bei der man tief in ein Thema einsteigt und spontane Gedanken austauscht, ist nicht nur sehr erkenntnisträchtig, sondern kommt im sonstigen Jurastudium viel zu kurz."

Zyklus 2024 / 2025

Diverstity Arts Culture

Über Diversity Arts Culture

DAC unterstützt marginalisierte Menschen dabei, bessere Arbeitsbedingungen und Förderchancen im Kunst- und Kulturbereich zu bekommen, und sorgt allgemein für mehr Zugänglichkeit in diesen Bereichen. 

Dabei ist DAC breit aufgestellt. Mit einem kleinen Team decken die Mitarbeitenden beispielsweise Anti-Diskriminierungsberatung, Empowerment Angebote, Barrieren-abbau, Awareness, etc. ab und sorgen damit für eine diversere und inklusivere Kulturlandschaft in Berlin. DAC berät sowohl Individuen als auch Institutionen und unterstützt bei wichtigen Prozessen.

Unser Projekt

Unser Projekt hat sich auf Zugänglichkeit bzw. Barriereabbau im öffentlichen Kulturbereich (insbesondere Theater) fokussiert. Schlechte Zugänge und fehlende Barrierefreiheit sind seit Jahren ein bekanntes Problem im Kulturbereich, jedoch wird wenig unternommen um dies zu bessern. Das liegt teilweiße an fehlenden Fördergeldern und den Kulturkürzungen, aber auch an dem Unwillen von Kulturschaffenden Inklusion anders zu denken und in ihre künstlerische Arbeit zu integrieren. 

Mit unserem Projekt haben wir die rechtliche Lage zu Barrierefreiheit (im öffentlichen Berliner Theaterbetrieb) recherchiert. Damit sollen Institutionen zu ihren rechtlichen Pflichten aufgeklärt werden und schließlich ein umfassenderes Angebot für behinderte Theaterbesucher*innen geschaffen werden.

"DAC macht eine super wichtige Arbeit, die leider auch von den Haushaltskürzungen bedroht ist. Vor allem marginalisierte Menschen treffen Kürzungen und fehlende Infrastruktur am härtesten. Dies steht im starken Kontrast zu Grund- und Menschenrechten wie gleiche Teilhabe für alle. Besonders in Zeiten in denen Grund- und Menschenrechte in vielerlei Hinsicht bedroht sind, leistet die Law Clinic einen wichtigen Beitrag für eine gerechtere Gesellschaft."

"Die Clinic bietet die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum vertieft mit einer aktuellen Frage des grund- und menschenrechtlichen Themenspektrums auseinanderzusetzen. Insbesondere die Diskussion im Plenum, bei der man tief in ein Thema einsteigt und spontane Gedanken austauscht, ist nicht nur sehr erkenntnisträchtig, sondern kommt im sonstigen Jurastudium viel zu kurz.

Zyklus 2024 / 2025

Frag den Staat

Über Frag den Staat

FragDenStaat ist eine gemeinnützige Plattform, die Bürger*innen dabei unterstützt, ihr Recht auf Informationsfreiheit wahrzunehmen. Seit 2011 setzt sich das Projekt dafür ein, staatliches Handeln transparenter zu machen und den Zugang zu amtlichen Informationen zu erleichtern. Über die Website können Anfragen an Behörden einfach gestellt und deren Antworten öffentlich gemacht werden. FragDenStaat fördert so Transparenz, demokratische Teilhabe und journalistische Recherchen in Deutschland.

Unser Projekt

Mit unserem Projekt wollen wir einen Teil dazu beitragen, Strategien von rechts im juristischen Kontext etwas entgegenzusetzen. Anlass für unsere Projekt war der Gegenrechtsschutz, der gemeinsam von FragDenStaat mit der Gesellschaft für Freiheitsrechte und dem Verfassungsblog aufgebaut worden ist, welcher insbesondere SLAAPs (strategic lawsuits against public participation) etwas entgegensetzen möchte. Interessant fand ich hier die Erkenntnis, dass allein ein laufender Prozess in der Praxis auf Angeklagte schon verunsichernd wirken kann. Hier setzte auch unser Projekt konkret an: Mit einer Handreichung zum Neutralitätsgebot wollen wir der Bundeszentrale für politische Bildung mehr Sicherheit darüber geben, was die Neutralitätspflichten für sie bedeuten. Dabei konnten wir in den Nachrichten verfolgen, wie aktuell das Thema ist und wollen das Projekt nun auch noch auf einen Artikel für die Allgemeinheit ausweiten. Dieser wachsende Prozess hat mich in meinem Denken und meiner Arbeit beeinflusst. 

"Ich fand es super angenehm, im universitären Kontext auch mal in kleineren Gruppen zusammen zu kommen und über das Tagesgesehen und kritische Theorien zu diskutieren. Das Ganze dann im Team und interdisziplinär in die Praxis zu tragen, hat das Bild komplett gemacht und die Law Clinic zu einem passenden Ort für mich gemacht und mich auch in meinem weiteren Jura-Studium motiviert."

"Mein Highlight war auf jeden Fall das Praktikum bei Frag den Staat. Ich bin der Law Clinic so dankbar, dass ich bei dieser Organisation Praktikum absolvieren konnte!"

Zyklus 2024 / 2025

LADG-Ombudsstelle

Über die Ombudsstelle des Landesantidiskriminierungsgesetzes Berlin

Die LADG-Ombusstelle wurde mit dem Inkrafttreten des Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin (LADG) im Jahre 2020 eingerichtet und dient seither dazu, dem LADG in der Praxis Wirkung zu verleihen, indem es eine niedrigschwellige Anlaufstelle für von Diskriminierung betroffenen Personen bietet. 

Die Ombusstelle ist als Teil der Verwaltung an die Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung angegliedert. Daher ergab sich zunächst die spannende Möglichkeit, die Berliner Verwaltung von innen kennenzulernen und bei bestimmten Abläufen zu beobachten. 

Außerdem wurde uns durch Vernetzung mit verschiedenen im Antidiskriminierungsrecht tätigen Anwält:innen die Möglichkeit eingeräumt, spannende Gespräche zu führen, ins Netzwerk des Berliner Antidiskriminierungsrechts einzutauchen und uns optimal auf die Erstellung des Produkts vorzubereiten.  

Unser Projekt

Unser Produkt – ein „Prozesshandbuch“ für das LADG – entstand im Rahmen eines Netzwerktreffens von im Antidiskriminierungsrecht tätigen Anwält:innen. Dort wurde deutlich, dass der prozessrechtliche Umgang mit dem LADG aufgrund seiner Neuheit und Einzigartigkeit vielen Praktizierenden schwerfiel. Es entstand daher der Wunsch nach einer Vereinheitlichung der bisherigen Erfahrungen und einer Sammlung offener Fragen.

Im Rahmen unserer Projektarbeit interviewten wir 11 Anwält:innen sowie Beratungsstellen und trugen die gewonnenen Informationen in einer kommentierten Gliederung des angestrebten Prozesshandbuchs zusammen.

Während der Interviews und unserer Arbeit in der Ombudsstelle wurde uns die Relevanz unseres Projekts bewusst, da die fehlende Erfahrung im Umgang mit dem LADG ein Grund für die bislang sehr geringe Zahl an Klagen sein könnte. Dies motivierte uns umso mehr, sorgfältig zu arbeiten und einen Beitrag zur Durchsetzung der Rechte aus dem LADG zu leisten.

"Eine persönliche Herausforderung bestand für mich darin, neben Studium und Prüfungen einen Raum zu schaffen, um mich mit den – teils emotional schwer verdaulichen – Themen auseinanderzusetzen. Rückblickend fand ich genau diese Erfahrung jedoch sehr bereichernd und nehme die Erkenntnis mit, dass genau diese emotionale Komponente der Antrieb sein kann, sich fachlich mit bestimmten Fragestellungen noch genauer auseinanderzusetzen."

"Die Clinic bietet die Möglichkeit, sich über einen längeren Zeitraum vertieft mit einer aktuellen Frage des grund- und menschenrechtlichen Themenspektrums auseinanderzusetzen. Insbesondere die Diskussion im Plenum, bei der man tief in ein Thema einsteigt und spontane Gedanken austauscht, ist nicht nur sehr erkenntnisträchtig, sondern kommt im sonstigen Jurastudium viel zu kurz.

Zyklus 2024 / 2025

Schwulenberatung

Über die Schwulenberatung Berlin

Die Schwulenberatung Berlin ist eine soziale Einrichtung, die seit 1982 Angebote für schwule, bisexuelle, trans* und queere Menschen macht. Sie bietet Beratung, Betreuung und vielfältige Unterstützungsangebote in den Bereichen Gesundheit, Wohnen, Pflege und psychosoziale Hilfe. Ziel der Schwulenberatung ist es, die Lebensqualität queerer Menschen zu verbessern, Diskriminierung entgegenzuwirken und Räume für Akzeptanz und Vielfalt zu schaffen.

Unser Projekt

Die Idee für unser Projekt ist aus der Notwendigkeit heraus entstanden, einen Überblick über das Konzept der sicheren Herkunftsstaaten zu verschaffen, da viele Klient*innen der Schwulenberatung davon betroffen sind. Diese Betroffenheit bringt große prozessuale Schwierigkeiten mit sich und benötigt viel Bewusstsein und schnelles Vorgehen auf Seiten der Berater*innen und Kleint*innen. Zudem hat uns interessiert, wie sich das Konzept zu Krisenzeiten wandelt und welche Rolle die Interessen des deutschen Imperialismus bei der Auswahl der sHKS und Umsetzung des Konzepts spielen. 

Mit dem Projekt möchten wir unter anderem bewirken, dass sich die juristische Auseinandersetzung bei solchen menschenverachtenden Regelungen über die Verfassung und die innere Logik des Rechts hinaus entwickeln. Es gilt vor allem, die Prämisse dieser Regelungen abzulehnen.

"Zukünftigen Teilnehmer*innen würde ich gerne vermitteln, dass der Kampf um die Menschenrechte nie als eine Sprosse der Karriereleiter betrachtet werden darf, und dass sie nichts hinzunehmen haben: Eine radikal andere Welt ist möglich. Wir haben nichts zu verlieren und eine glitzernde Welt zu gewinnen!"

"Die Clinic war für mich auch eine herausfordernde Erfahrung. Ich habe besonders viel darüber gelernt, wie wichtig die Kommunikation mit den Kooperationspartner:innen ist, um verschiedene Erwartungen und Vorstellungen zusammen bringen zu können."

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